2003 - TERRA ! TERRA !
 Landbesetzer in Brasilien, ein Kuhstall bei Oldenburg und die Geschäfte des Mr. Gift - Eine Soyabohne packt aus

 

                                                                 
"Ein Messer an der Kehle von einer halben Milliarde Bauern"  UNESCO Courier, Januar 2001
 
"Eine beschwingte, wundervolle Komödie, in der viel gesungen und getanzt wird und die vielleicht gerade deshalb ihre eindeutige Botschaft nicht verfehlt."
Göttinger Tageblatt

"Pfiffig ist die Grundidee, die eifrige kleine Sojabohne namens Sojaja am eigenen Leib erfahren zu lassen, wohin Monokulturen undGewinnmaximierung führen. Als billiges Futtermittel landet die proteinreiche Sojaja erst im Magen eines Rindviehs aus Massentierhaltung und dann als Steak kurz vor dem Verfallsdatum im Supermarkt. Sie endet in doppeltem Sinn als armes Würstchen und trifft erst im Kochtopf ihren klassenbewussten Freund Schwarzbohnrich wieder, der gegen Mr. Gift und seine folgenschweren Machenschaften immun war und stets auf der Seite der landlosen Kleinbauern stand."
Rheinzeitung

"Ein farbenprächtiges, witziges Stück mit ernstem Thema: Am Beispiel der idealistischen Sojabohne Sojaja wird demonstriert, wie das Vieh der Reichen das Essen der Armen frisst. Dabei steckt Sojaja voller Ideale; sie will mit ihrem Dasein die Hungrigen der Erde sättigen. Dafür nimmt sie die Trennung von ihrem Freund Schwarzbohnrich in Kauf, erträgt das Jucken und Kratzen duch Pestizide auf dem Feld, lässt sich von einer Oldenburger Kuh fressen, um so „veredelt" ihre Mission zu erfüllen. Doch ist ihr Schicksal damit noch nicht zu Ende. Als Steak im Tiefkühlfach des Supermarktes erlebt sie, wie Kunden sie verschmähen, aufgeschreckt von Fleischskandalen. Das leitet die Wende ein. Sie will zurück zu ihrem Freund. „Landsleute" Kaffee, Orange und Zucker verstecken sie, damit sie ungekauft ihr Verfallsdatum überdauert und als hochsubventioniertes Fleischprodukt die Rückreise nach Lateinamerika antritt. Sie landet als Würstchen auf demTisch des Großgrundbesitzers DomPedro. Landbesetzer erbeuten sie, Anführer Schwarzbohnrich erkennt sie wieder., beide werden von freien Bauersleuten auf deren Grund angepflanzt.

Das 70-Minuten-Stück kam beim Publikum an. Songs, Masken, Kostüme waren so fesselnd, dass ein Kulissenwechsel sich erübrigte. Witzige Dialoge, überbordende Spielfreude ließen keine Sekunde Langeweile aufkommen. Eine gelungene Mischung von Commedia dell‘Arte und Brechts epischem Theater, eine unter die Haut gehende Analyse der globalen Agrargeschäfte, eine spritzige Anklage gegen alle, die auf Kosten der landlosen Bevölkerung Lateinamerikas Profite einstreichen."
Rheinische Post

Gefördert aus Mitteln des BMZ (über InWEnt), des EED, des Katholischen Fonds Kooperation Eine Welt und der Stiftung Samenkorn-Gerechtigkeit (GLS)
In Zusammenarbeit mit ‘Brot, Land und Freiheit’, der weltweiten Kampagne für Agrarreform von FIAN und La Vía Campesina.

Die Produktion der BERLINER COMPAGNIE entstand in Zusammenarbeit mit der SAN FRANCISCO MIME TROUPE. Bei ihr, der ältesten und wahrscheinlich besten politischen Theatertruppe überhaupt, haben Elke Schuster und Helma Fries - im Sommer 2002, zusammen mit Schauspielern aus der ganzen Welt - in Kalifornien neun Wochen lang gearbeitet. Sie halfen den Mime Troupern bei deren Aufführungen, den „Free summer shows in the parks" und erhielten im Gegenzug von den Mime Troupern Unterricht in Commedia dell`Arte. Mit Unterstützung vor allem von Joan Holden und Dan Chumley entstanden so wesentliche Elemente von TERRA! TERRA!

Pressestimmen:

16.04.2003  - Das schmutzige Geschäft mit dem Hunger: Eine Sojabohne packt aus, Berliner Compagnie - Premiere in Bochum, von Armin Paasch  Artikel lesen

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